Perserkatzen mit Nase von der Main Aue

Müssen Rassekatzen eigentlich so teuer sein?

 

Diese Frage mag sich vielen Katzenliebhabern stellen, die sich zum Kauf einer Rassekatze entschließen.
So mancher wird sich fragen, wieso er viele hundert EURO für ein so genanntes Liebhabertier hinlegen soll, wo er doch weder züchten noch ausstellen will und der Stammbaum letztendlich im Schrank verstauben wird.

 

Schnell ist man sich einig, dass Züchter wohl unheimlich geldgierig sein müssen und sich an ihren Jungtieren eine goldene Nase verdienen.


Aber zum Glück gibt es da ja auch noch zahlreiche "Züchter", die ihre Tiere zu Niedrigpreisen unter die Leute bringen.
Deren Tiere haben zwar keinen Stammbaum, kosten aber oft nur halb so viel wie die Katzen eines Züchters, der an einen Verband angeschlossen ist.

 

Was steckt hinter solchen Preisunterschieden?

Eine artgerechte Haltung und Aufzucht von Tieren hat ihren Preis. Daher muss bei Billigangeboten grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass Schleuderpreise nur möglich sind, weil Elterntiere wie Welpen billig gehalten sind, und dies im Nachhinein teuer mit ihrer physischen und psychischen Gesundheit bezahlen.

 

Es besteht die Gefahr, dass es sich bei diesen bedauernswerten Tieren um "Produkte" aus Massenzuchten handelt, die einzig Vermehrung und Verkauf zum Ziel haben. Die Muttertiere werden durch zu frühe und viel zu häufige Bedeckung schamlos ausgebeutet, bis sie geschwächt und ausgemergelt sind.

Bei der Verpaarung der Elterntiere finden Gesundheit, Qualität und Charakter keine Beachtung und von einer medizinischen Grundversorgung der Tiere kann nicht ausgegangen werden. Sie käme zu teuer.

Darüber hinaus werden die Welpen oft viel zu früh (vor der 12. Lebenswoche) abgegeben - so kann das Muttertier gleich wieder gedeckt werden. Dass Jungtiere, die unter solchen Umständen gezeugt und aufgezogen werden, meist krank und schwach sind, kann sich selbst ein Laie denken.

Falls das Kleine die ersten Wochen bei seinem neuen Besitzer überlebt,
kommen auf diesen oft horrende Tierarztkosten zu, die den Betrag, den ein Züchter für eines seiner Jungtiere verlangt hätte, bei weitem übersteigen.

 

Unter Umständen werden solche Tiere nie ganz gesund, was nicht nur teuer ist, sondern auch viel Kummer für den einzelnen bedeutet.

 

Alle Züchter, die einem Verein angehören, unterliegen Zuchtrichtlinien, die eng am Tierschutzgesetz ausgerichtet sind. Sie regeln ebenso das Mindestalter für die Erstdeckung des Muttertieres und die Häufigkeit der zugelassenen Deckungen, wie die medizinische Versorgung und das früheste mögliche Abgabealter der Jungtiere.
Hierdurch sind optimale Bedingungen gewährleistet, aus denen gesunde und psychisch stabile Tiere hervorgehen.

Spätestens an dieser Stelle müsste klar sein, dass ein artgerechter und verantwortungsvoller Umgang mit Tieren seinen Preis hat.

Verlangt ein Züchter nun einige hundert EURO für sein Jungtier, so hat er mit diesem Betrag oft nur knapp die Kosten gedeckt, die er bisher für das kleine Kätzchen hat aufbringen müssen: Angefangen bei den Deckkatergebühren, über die medizinische Versorgung von Muttertier und Kleinen, bis hin zum qualitativ hochwertigem Futter, das eine optimale Grundversorgung gewährleistet. Krankheiten nicht mitgerechnet, vor denen auch ein noch so verantwortungsbewusster Züchter nicht gefeit ist.

Ein Geschäft ist mit dem Verkauf der Tiere daher kaum zu machen!

 

Werden Jungtiere zu auffallend günstigen Preisen angeboten, so ist davon auszugehen, dass dies nur möglich ist, indem ihre körperlichen und seelischen Bedürfnisse grob missachtet wurden.

 

Eine Tierärztliche Grundversorgung jedes einzelnen Kitten liegt, falls es sich normal entwickelt und keine Krankheit vorkommt bei ca. 100,- Euro. Falls nur eine kleine Infektion oder ähnliches auftritt werden diese Kosten schnell bei weitem überstiegen.

 

Jeder der schon ein Haustier hat oder hatte kennt ja in etwa die Gebühren beim Tierarzt.

 

Wenn die Elterntiere alle vor der Verpaarung Ihren Gesundheits - Check und die erforderlichen Gesundheitstests wie z.B. FIP, FIV und Leukose haben, um auch gesunde Babys zu bekommen  schlägt dies auch mit einigen hundert Euros zu Buche.

 

Ein sehr wichtiger Test bei den Elterntieren ist der

PKD Gen Test!

Leider ist PKD bei den Perserkatzen sehr weit verbreitet und zählt nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen wird aber von vielen „Hobbyzüchtern“ gerne totgeschwiegen.

 

 Lassen Sie sich von keinem Züchter mit einem Ultraschalltest zufrieden stellen, diese sind auch von Aussage der Tierärzte her nur zu ca. 50% genau!

 

PKD1 - die Polyzystische Nierenerkrankung (Polycystic Kidney Disease)

 

PKD ist eine genetisch bedingte Erkrankung und daher nicht heilbar. Der Erbgang ist autosomal dominant, was bedeutet, dass selbst mischerbige Tiere (auch  Mischlinge), die nur eine Kopie des Defekt Gens tragen, mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später erkranken werden.

 

Nur wer billig produziert, kann auch billig verkaufen!

 

Den Preis zahlen in erster Linie die Tiere! Aber auch die neuen Besitzer kommen in den seltensten Fällen preisgünstig davon.
Die einzigen, die zufrieden aus dem Geschäft hervorgehen, sind skrupellose Geschäftemacher, die durch den Verkauf nicht nur profitierten, sondern auch Platz für neue Ware geschaffen haben.

 

Der Preis einer Rassekatze

 

Anfänger in Sachen Katzenkauf, und das sind sicherlich die allermeisten, sind nicht selten schockiert oder doch zumindest sehr überrascht, wenn sie erstmals am Telefon einen Preis ab 600 Euro für ein Rassekätzchen genannt bekommen. Schließlich möchte man ja nur eine aus einer guten Zucht stammende Katze, kleine Fehler ist man ja bereit zu akzeptieren, ein Stammbaum muss auch nicht unbedingt sein. Nur soll es eben ein Rassetier sein. Eine herkömmliche Hauskatze entspricht entweder nicht so sehr dem Geschmack, oder ist von zweifelhafter Gesundheit und Erziehung. Viele Katzenliebhaber sind der Ansicht, dass "die Züchter" bei solchen Preisen das große Geld machen, sich eine goldene Nase verdienen.

Seriöse Züchter sehen sich gezwungen, sich gegen solche Behauptungen zur Wehr zu setzen. So listen manche von ihnen auf Heller und Pfennig ihre Unkosten auf, um zu beweisen, dass hier kein Geld verdient wird, und Preise um die 600,- Euro gerade die Kosten decken.

Wer einmal genau überlegt, was alles notwendig ist, um Rassekatzen optimal aufzuziehen, kommt schnell dahinter:


Rassekatzenzucht ist ein Hobby, und ein Hobby kostet Geld, statt etwas einzubringen!

Da sind zunächst die Anschaffungskosten für gute Zuchttiere, die können schnell bei bis zu 2000,- Euro pro Tier liegen.
Dann folgen die Vereinsbeiträge, denn ein seriöser Züchter ist auf jeden Fall in einem guten Verein.
Die Wohnung muss Katzengerecht eingerichtet werden, evtl. auch der Garten bzw. die Terrasse oder der Balkon.

Die Zuchttiere müssen besonders gut ernährt werden und verlangen regelmäßige Impfungen. Die Deckung bei einem guten Kater kostet auch einige hundert Euro, aber auch
die Haltung eines eigenen Deckkaters ist nicht billig.

 

Sind die Kitten da, verlangen diese bestes Futter, eine optimale medizinische Versorgung und sehr viel Zeit.

 

Die Ausstellung der Stammbäume kostet hingegen nur ca. 20,- Euro.

 

Was der Züchter allerdings an Sorgen und Arbeit in die Aufzucht steckt, das schlägt sich in der Regel kaum im Preis nieder.

 

Mit "Billigkatzen" zieht man oft den Kürzeren

 

Sparen lohnt sich gerade bei der Anschaffung eines Tieres selten. Ein Lebensgefährte für etwa 15 Jahre und länger sollte mit Verstand und Mühe ausgesucht und nicht vom Preis abhängig gemacht werden. Kann man sich die durchschnittlichen Preise für seine Traumkatze nicht leisten, so sollte man lieber nach einem Hauskätzchen Ausschau halten, als eine Zucht, die unwürdige, teils tierquälerische Haltungs- und Aufzucht Bedingungen bietet, durch einen Mitleidskauf zu unterstützen.
Ein kränkelndes, verhaltensauffälliges Problemtier ist oftmals nicht tragbar für Familie und Haushalt. Mancher sieht dies leider erst zu spät ein, nämlich nach gemachter schlechter Erfahrung. Dies sind gerade die Katzenkäufer, die so genannte Billig- und Massenzuchten unterstützen und am Leben erhalten.

 

Ein Züchter, der Rassekatzen ohne Stammbaum anbietet, hat es sich entweder durch seine schlechte Tierhaltung verwirkt, in einem ordentlichen Verein Mitglied zu sein, oder er erhielt keine Stammbäume vom Verein, weil er die Zuchtbestimmungen
nicht eingehalten hat. Wenn also ohne Vereinsmitgliedschaft gezüchtet wird, entzieht sich ein solcher "Züchter", ganz bewusst jeglicher Kontrolle. Man kann also von vornherein annehmen, dass er Verstöße gegen die Interessen der Katzen begeht oder beabsichtigt, sonst bräuchte er ja Kontrolle nicht zu fürchten.



 

Bei ernsthaften Rassekatzenfreunden, die sich mit dem Kauf ihrer Traumkatze Zeit lassen und sich nicht mal eben auf die Schnelle irgendein Tier zulegen, haben die Preise Akzeptanz und Einsicht gefunden. Welcher seriöse Züchter wäre auch noch zur Aufzucht schöner, gesunder und charakterfester Kitten bereit, wenn er bei jedem Tier drauflegen müsste.
Das muss man ohnehin, wenn ein neues Außengehege fällig ist oder eine teure Zuchtkatze keine Jungen bekommt oder nach einem Kaiserschnitt die Aufzucht verweigert. Handaufzucht ist nämlich ein 24-Stundenjob bei dem nicht nur der Jahresurlaub drauf geht!

 

Die Freude an schönen, verschmusten und kerngesunden Kätzchen mit zufriedenen Käufern ist der wirkliche Lohn der Züchter!

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Moni und Sven Pullem  •Gottlieb-Bögner Str. 79 63849 Leidersbach